Ch@rlies Internetwelt Made in Aalen

Meine Aalener Seite

Aalen ist nicht nur der Flecken alleine


Hier bin ich Mensch, hier darf ich es sein.

Oola äba Smilie Ond des dromrom.

Es gibt viele Städte hier in Baden-Württemberg und Deutschland die ihren eigenen Charme und Charakter haben, vielleicht mehr noch als Aalen. Aber ich lebe nun mal hier und das ist gut so.

Selbstverständlich/leider gibt es auch Schattenseiten. Aber das ist anderswo nicht besser.

 

Deshalb will ich hier mal aufführen was das sein könnte - mehr oder weniger umfangreich.

Urbi et orbi - Nicht so sehr abgegrenzt Smilie.


Da sind die Dinge die mir an und in Aalen besonders gefallen:

 

In Eugen Hafners äusserst lesenswertem Buch „Om zwelfe blost d'Musik vom Duura” (Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen ISBN-10:3-8313-1647-3) habe ich die beiden Gedichte von Hedwig Wahl (1915-1976, leider muss ich bekennen, dass ich von ihr vorher nichts wusste) gefunden. Ich hoffe, dass ich beide zitieren darf.

(leider ist der richtige Name des Gedichts nicht genannt)

Wenn d'obads so durch d'Stossa schtrialscht
Ond friedlich vor den ane trialscht,
Ond hortscht was d'Leit sich äls so saget
Ond weas se grauzet, ruiset, klaget,
Ond was se sonscht mit'nander schwätzet,
Wia se schempfet ond sich trätzet,
Heerscht älle Sprocha, ond bloß grad'
D'Oolemer kaum, ond des isch schad,
Denn so broit, wia mer schwätzt en Ola,
Dees ischt schier net an Heemel z'mola.

Bei ons, d isch em Wenter kaalt,
Em Sommer goht mr en da Waald,
Wenn d'Honger hoscht, no ißscht a Wuurscht,
Ond wenn d'recht g'schafft hoscht, no kriagscht Duurscht,
Na holscht an Mooscht rauf, der ischt friisch;
Wenn d'vool bischt, na liegscht odram Diisch;
's Sach' en de Läda ischt recht duier;
Em morgens macht ma z'erscht a Fuier,
No wird's en dr Stuba waara,
Wann d's Mädle magscht, nemmscht's fescht en Aara.
Od wenn m'r 'n triit, kremmt sich dr Wuura,
Om zwelfe blost d'Musik vom Duura.
Ond's Hoolz, dr Rook, dr Schliiz, dr Saak,
Deescht älles so vom gleicha Schlag,
Dr Baal, dr Koopf, dr Riiß - deescht schee!
So krottabroit fendscht's nergats meh.

 

Inzwischen blost om sechse d'Musik vom Duura. 

 

 

Und damit wird der Altkreis Aalen wunderbar beschrieben:

"A Stück vom Paradies"

Vom Wollenberg bis Hummelsweiler, 
Von Lauterburg bis Wört,
Sa ka' mr sich bloß emmer freua,
Was älles zom Kreis Oola g'hört.

Was hen mir Berg mit Burga droba,
Ond Wälder, schö' ond riesagroß,
Mit Oicha, Buacha, Tanna, Forcha,
Mit Bleamala, Beerla, Pilz' ond Moos!

Wia liab send onsre Wiesatäla!
Dio liegscht ond gugscht en Himmel nei.
So hoi'lig kascht doch nix me fenda
Wia Kocher, Eger, Jagst ond Lei'!

Ond grad des Eck do om da Ipf rom,
Wia schö's da isch, woiß mancher net.
Wer ischt scho auf'm Beiberg g'schtanda?
De wenigschte von ons, i wett!

Ond wemmer onsern Schaiter schlotzet,
Da denka mir au oft net dra,
Daß'd Rems doch ons g'hört - glei do haußa:
Bei Essenga fängt's Remstal a!

's ischt älles do, was mir ons wenschat,
Bloß, dass mer keine Wengert hent.
Schad't ne; bei ons gibt's Schlehahecka,
So schö', wia mer's sonscht nergads fend't.

Dr Virngrund, 's Härdtsfeld, d'Wäld ond 's Welland,
Wenn e's so a'guck, woiß es g'wieß:
Mei Hoimet do mit Feld ond Gärta,
Des ischt a Stück vom Paradies!


 


 

Ein besonderes Guatsle ist unsere Stadtbibliothek, nicht umsonst steht sie ziemlich oben im Ranking. Dort verbringe ich ziemlich viel Zeit, um aktuelle Zeitungen und Zeitschriften zu lesen, in Büchern zu schmökern, manche sogar auszuleihen (und einige derjenigen die ich oft ausleihe, auch beim Buchhändler meines Vertrauens zu kaufen).

Voraussetzung ist natürlich nicht so sehr die Kunst des Lesen könnens, sondern vielmehr die Kunst des Lesens lachendes Smiley.



 

Noch ein Zitat das hier so richtig auf die Seite Passt. Gerade da hätte ich nicht besser formulieren können zwinkerndes Smiley

  	Heimat ischt dort
	wo ai'm d'Leut
	so gut verstehn
	daß mer manchmol
	scho beim Schwätze merkt
	's wär besser g'wese
	mer hätt's Maul g'halte
  
Harald Hurst „Heimat” aus dem Band „Do hanna num”



 

Und was mir nicht gefällt (beispielhaft):
MerkaturAA
Der nächste Winter kommt bestimmt, und selbst dieses Jahr war nicht jeder Tag ein heisser Sommertag, dann wird dieses "Einkaufsparadies" sich wieder als kalter, zugiger, nasser, kundenunfreundlicher Schlauch zeigen.
Da ist man fast schon froh, im Reichsstädter Markt sich aufwärmen und trocknen zu dürfen.
Aber wenn ich richtig zuhörte war das MerkaturAA von Anfang nicht als Magnet gedacht, sondern als Alibi, die Kunden abzufangen und auf den Spritzenhausplatzes zu lenken.
Durchstich
Deshalb frage ich mich, wie andere ebenfalls, was dieser komische Durchstich soll. Da sollen Kundenströme hin und her geschoben werden. Der eine Teil ist noch nicht fertig, aber auf der MerkaturAAseite erwartet den Strömer etwas ähnliches wie ein Darmausgang, nur nicht ganz so runzelig.
 
Jetzt ist der Durchstich samt Umfeld so leidlich fertig. Da ist nun ein beidseitiger Darmausgang. Zusätzlich finde ich die neue Bebauung für die Beingasse zu hoch. Fast bedrohlich für den Platz am Regenbaum, dieser war schon vorher erst auf den 2. Blick ein Blickfang, jetzt geht er sang- und und klanglos ein.
Kubus
Finde ich, naja, nun auch nicht so gelungen.
Der grösste Unterschied zum MerkurAA ist, dass er ein Dach zum Abbrennen hat.
Rad- und Fussgängerüberwege
Da stehst du nun, du armer Fussgänger, an der Ampel und drückst und wartest. Und drückst nochmal und wartest weiter. Bei Regen, bei Nässe, bei Schnee, bei Kälte, in der Dunkelheit.
Nach einer gefühlten Ewigkeit schaltet sie dann. Versetzt bei geteilten Fahrbahnen. Mancher, der nur auf das ganz gegenüberliegende Männchen schaute, geht zu früh und riskiert, überfahren zu werden. Mich wundert, dass noch keines der radfahrenden Kinder dran glauben musste.
Und dann musst du noch rennen wie ein Hase. Die Schaltzeiten sind, im Gegensatz zu den Fahrzeiten der Autos, äusserst kurz bemessen.
ÖPNV
Ich bin einer der gerne und auch oft mit dem Bus fährt. Wirklich störend sind nicht mehr die nicht mehr so unfreundlichen (OVA-)Busfahrer, sondern die mangelnden Unterstehmöglichkeiten. Da ist mal, wie am Hölderlinplatz, überhaupt kein Wartehäuschen oder, wie an ZOB und Gmünder Torplatz, kein wirklicher Regenschutz. Aber das ist man vom MERKATURAA schön gewöhnt.
Radwege
Leider besteht kein wirklicher Plan. Wie so manch anderes nur angefangen und auf halbem Weg einschlafen lassen. Deutlichstes Beispiel ist die Ost-West-Verbindung durch den Nördlichen Stadtgraben. Oder die stiefmütterliche Behandlung des Kocher-Jagst-Radweges (dabei ist dies ein touristischer Höhepunkt der Aalen in ganz Deutschland bekannt machte) in der Innenstadt.
Beampelung
Die "Grüne Welle" ist in Aalen erkennbar nicht gewollt.
Verdeutlicht an der Kreuzung Stuttgarter Strasse/Obere Bahnstrasse. Von Westen kommend ist sie die erste, von nichts anderem beeinflusst. Es ist immer wieder ein Erlebnis, dort "Grün" zu bekommen und schon nach 10 Metern zu sehen wie die nächste Ampel auf "Rot" schaltet. Das ist so vorgesehen.
Die Grüne Welle funktioniert allerdings auch aus einem anderen Grund nicht. Es gibt eine Vorfahrtsberechtigung für Busse. Die Ampel schaltet "auf Zuruf". Allerdings wird damit der Rhythmus für den Rest des Tages durcheinander gebracht. Sofern nicht unvermittelt eine Schaltpause eingelegt wird und die eine Richtung mal eben für eine gefühlte halbe Stunde "nicht drankommt".
Die Einzigen die das nicht stört sind unsere tagtäglichen Rennfahrer und Raser. Ich denke, fest und in engen Abständen verlegte Fahrbahnschwellen würdem diesem Problem ein rasches und dauerhaftes Ende bereiten. Ein Grund dagegen sind evtl. Rettungswagen etc.
Sauberkeit/Papierkörbe
So ganz für mich denke ich, dass diese Dreckschweine, die überall ihren Müll hinterlassen und sogar aus dem Autofenster werfen bzw. ganz "brav" irgendwo hinstellen es überall so wie zuhause haben wollen.
Noch ein Wort zu den Papierkörben in der Innenstadt. Zum Grossteil wurden sie abgebaut, der restliche Teil wurde grau gestrichen und ist auf den ersten Blick und ganz bestimmt bei Dämmerung und Dunkelkeit nicht mehr zu sehen.
Alte Gebäude
Wo sind sie denn? Wo ist das Gesicht der Stadt? Ein altes Gebäude nach dem anderen wird abgerissen. Das fing mit der Völter-Apotheke an und ist wohl mit der Boigass und dem Durchstich nicht beendet. Wobei zu fragen ist was noch steht bzw was noch erhaltenswert ist, auch im Zusammenhang mit den Nebengebäuden.
Denkmalschutz wird auf seltsame Art gehandhabt. Auf der einen Strassenseite wird mit imensem Aufwand eine ausgebrannte, baufällige Ruine erhalten, auf der anderen soll ein bestehendes Backsteinhausensemble mutwillig zerstört werden.
Als Ersatz gibt es den Betonbunker des Rathauses, des Landratsamts, des Glashauses, des Reichsstädter Markts, des Ärztehauses, des Merkaturas, die Parkhäuser etc.
Natürlich weiss ich um deren Notwendigkeit. Das ist aber nicht die Frage.
Und es wirft sich die Frage auf wo bei diesen Hochbunkern die Arbeitsleistung der vielen (bestimmt) abschreibenden Architekten besteht.
Wobei ich mich an das Glashaus sehr gut gewöhnen konnte. Bei dem richtigen Licht, am Abend, sieht das wirklich gelungen aus.
Beleuchtung
Licht ist oft ein Streitpunkt. Der Eine mag es gedämpft und stimmungsvoll, der Andere hat es gerne hell, vor allem in den Randbereichen. Eine Zeitlang war zum Beispiel unter der Hochbrücke die Beleuchtung defekt/ausgeschaltet. Auch auf meinem weiteren Nachhauseweg bin ich manchmal auf meine Ortskenntnisse angwiesen ;-)
Stillstand
Nicht nur mir geht es so, dass ich die zögerliche Behandlung strittiger Punkte durch Oberbürgermeister und Gemeinderat bedauere. Dieser Stillstand ist deutlicher Rückschritt. Andere Städte der Region zeihen vorbei. Mir fällt auch auf, dass sowohl HDH und ganz besonders GD die Chance der Landesgartenschau umfassend nutzten.
Behäbigkeit/Freude zeigen
Auffallend sind die "Beifallsstürme" des Aalener Puplikums. Egal ob im Fussballstadion, bei den Reichsstädter Tagen oder irgendwelchen Musikaufführungen. Wenns wirklich mal langanhaltend ist sind sicher viele Auswärtige dabei.





Ein zunächst noch unsortierter Stadtrundgang. Der allerdings noch ergänzt und neu zusammengestellt werden muss, um ein rundes Bild abzugeben.

Es haben sich auch einige fremde Fotos eingeschlichen.









Karl Birk ·